Das Tollste, wenn man Daten gesammelt hat, ist zu sehen, dass sie plausibel sind. Dann hat der Messaufbau funktioniert: Die Gedanken, die man sich vorher darüber gemacht hat, waren richtig. Es funktioniert.
Dann ist es nebensächlich, ob sie neue Erkenntnisse liefern, oder nicht.
Ich habe mal einen Tag mit typischen Stromverbrauch ausgesucht.
Was sieht man?
Offenbar habe ich ca. 100W "Grundlast". Da fällt der Router und WLAN Access Point hinein (~20W), so wie ein Server (30W).
Und die restlichen 50W? Die Heizung braucht noch Strom zum Pumpen und zur Steuerung, genauso wie Gefriertruhe und Kühlschrank. Diese Verbraucher habe ich auch für die kleinen periodischen Peaks in Verdacht. Und natürlich braucht auch mein
Android basierter Strommesser selbst Strom -- vor allem für die Lampe (~10W).
Offenbar habe ich den ersten größeren Stromverbraucher um 11:00 angestellt. Es gab also keine getoasteten Brötchen oder Tee zum Frühstück. Der Stromverbraucher, der um 11:00 angeht, ist mein Computer -- ein alter mit großer Grafikkarte, der unter Last gerne mal 200W zieht. Zusammen mit den Bildschirmen (~25W+40W) komme ich damit an die 500W Grenze.
Der nächste Peak ist durch die Waschmaschine verursacht. Sie braucht erst jede Menge Leistung, um das Wasser auf 60°C zu bringen -- für das Drehen der Trommel offenbar weniger als mein Computer.
Der Peak dahinter gehört zum Trockner. Ja, man könnte viel Strom sparen, wenn man die Kleidung einfach so trocknen lässt, aber im Energie-Diagramm unten sieht man gut, dass er hier nicht viel mehr als 1kWh benötigt. Und ich habe abgewogen, dass mir das Aufhängen der Wäsche keine ca. 0,30€ wert ist.
Um ca. 17:00 geht wieder der bekannte Computer an und braucht für Skyrim wieder seine 200W.
Man sieht um ~19:30 sehr schön, wie er wieder aus geht und danach der Backofen 2,5kW zieht um ein paar Nachos mit Käse zu überbacken (eigentlich sind es Tortillia-Chips; mit Käse überbacken transformieren sie sich zu Nachos --
laut Wikipedia).
Danach klingt der Abend Nachos essend und Serien sehend aus. Der Stromverbrauch des Beamers ist erstaunlich niedrig. LED-Beamer sind zwar noch dunkel, aber dafür offenbar ziemlich sparsam.
Und hier nochmal die integrierte Darstellung. Gut um abzuschätzen, wie viel man dann bezahlen muss -- wenn ich jeden Tag waschen würde.
Und für die, die es interessiert. Die Diagramme sind mit der phänomenalen
matplotlib für Python gezeichnet.